Thema Heisses Wasser

 

waterAuswirkung hoher Temperaturen bei der Reinigung

Entsprechend dem Sinner’schen Kreis der Reinigungsverfahren steigert eine Erhöhung der Temperatur den Reinigungserfolg. Jedoch ist dieser Grundsatz nicht immer gültig und die Verwendung von heißem bzw. warmem Wasser nicht immer ratsam.
Viele reinigungsaktive Substanzen entfalten – anders als bei Vollwaschmitteln – bei kaltem Wasser ihre optimale Reinigungsleistung. Die Produkthersteller berücksichtigen daher den Umstand, daß bei manuellen Reinigungsarbeiten in der Regel kein heißes Wasser zur Anwendung kommt.

Durch den Einsatz von warmem oder gar heißem Wasser können negative Einflüsse entstehen. Die Inhaltsstoffe einiger Reinigungsmittel gehen durch rasches Verdampfen verloren (z. B. Alkohol, Ammoniak). Das bedeutet einen teilweisen oder gar ganzen Verlust der Reinigungsaktivität bzw. Wirksamkeit (gegebenenfalls auch Geruchsbelästigung).

Bei der Verwendung von Desinfektionsreinigern kann durch die rasche Flüchtigkeit die Desinfektionswirkung eingeschränkt werden. Bei einigen Desinfektionsreinigern (insbesondere aldehydhaltigen) besteht die Gefahr, daß auf der Haut Rötungen entstehen und die Atemwege durch Reizungen gestört werden (Gefahr für die Gesundheit des Reinigungspersonals).

Saure Reinigungsmittel sollten ebenfalls grundsätzlich kalt eingesetzt werden. Säure zeigt in warmem Wasser ein deutlich stärkeres Reaktionsvermögen, mit der Gefahr der Materialschädigung (Korrosionsgefahr).

Bei der Verwendung von heißem / warmem Wasser bei einer Sprühextraktion können evtl. die zur Verlegung verwendeten Dispersionskleber angelöst oder anemulgiert werden. Die Folge davon ist der Verlust der Klebekraft, mit Beulenbildung und / oder Verfärbung des Teppichs.

Aus den genannten Gründen bedeutet der Einsatz heißen Wassers eine unnötige Erhöhung der Energiekosten.
Deshalb empfehlen wir zur Herstellung von Reinigungslösungen die Verwendung von kaltem oder lauwarmem Wasser (bis max. 20′ C).

Quelle: Clean-o-thek der Firma Henkel-Ecolab

Thema Essigreiniger

essigEssigsäure in Reinigungsmitteln

Vielfach ist zu beobachten, daß besonders aus ökologischen Gründen auf den Einsatz von Essigsäure als Wirkstoff in Sanitärreinigern Wert gelegt wird. Da die Essigsäure wie alle anderen organischen Säuren, z. B. die Zitronensäure oder Glykolsäure, sehr leicht biologisch abbaubar ist, spricht aus rein ökologischen Gründen nichts gegen den Einsatz von Essigsäure. Allerdings hat die Essigsäure zwei gravierende Nachteile, die dem Einsatz von Essigsäure in Sanitärreinigern in der gewerblichen Anwendung widerspricht. Dieses sind im folgenden:

Metallkorrosivität

Essigsäure ist äußerst korrosiv gegen Kupfer, Messing oder ähnliche Materialien. Im Normalfall sind Armaturen sehr gut gegen das Eindringen von Wasser bei der Reinigung oder gegen Spritzwasser geschützt. Im Gegensatz zu anderen gebräuchlichen Säuren ist die Essigsäure leicht flüchtig, d. h. ein großer Anteil der Säure geht in die Dampfphase über. Dabei greift die Säure durch Kratzer und Fehlstellen in der Verchromung das darunter liegende Metall an und kann sogar durch undichte Abdichtungen und Öffnungen in die Armatur eindringen. Das Innenleben von Armaturen besteht zumeist aus Messing welches unter Bildung von Grünspan angegriffen wird. Das führt zur Spannungsrißkorrosion und am Ende zum Bruch von zentralen Funktionsteilen.

Arbeitsschutz

Alle Säuren wirken mehr oder weniger reizend oder ätzend. Das gilt auch für die organischen Säuren. Normalerweise kommt diese Wirkung nur bei direktem Hautkontakt zum Tragen. Anders verhält sich dies bei leicht flüchtigen Säuren, wie z. B. Salz-, Ameisen- oder Essigsäure. Hier besteht durch die Leichtflüchtigkeit die Gefahr des Angriffs auf Schleimhäute und Lunge. Das ist im gewerblichen Bereich von besonderer Bedeutung, da dort längere Kontaktzeiten bestehen als im Haushaltsbereich. Aus diesem Grund ist die Essigsäure auch in die Liste von Stoffen mit MAK-Wert (maximale Arbeitskonzentration) aufgenommen worden. Dieses Verhalten zeigen Säuren wie Zitronen- oder Amidosulfonsäure nicht. Sie sind nicht flüchtig und zeigen eine Reiz- oder Ätzwirkung nur bei direktem Kontakt.

Aus den zuvor genannten Gründen halten wir den Einsatz von Essigsäure in gewerblichen Sanitärreinigern für nicht verantwortbar.

Quelle: Clean-o-thek der Firma Henkel-Ecolab

Thema Erregerübertragungswege

Bildergebnis für bilder händehygiene

Mikroorganismen gelangen alltäglich über die belebte oder unbelebte Umwelt in Kontakt zum Menschen. Dabei gibt es verschiedene Übertragungsarten und-wege: Menschen, Gegenstände, Lebensmittel, Luft, Tiere.

Um eine Infektion auszulösen, muss die Infektionskette komplett sein. Jede Unterbrechung z.B: durch Einhaltung der Personalhygiene, das Tragen von Schutzkleidung und fachgerechte Desinfektionsmaßnahmen, kann eine Infektion verhindern!

Bei der Auswahl des geeigneten Desinfektionsmittels muss das Wirkungsspektrum gegenüber Bakterien, Pilzen und Viren beachtet werden. Dies gilt für Flächendesinfektion wie auch Haut/-Händedesinfektion gleichermaßen.

Hände stehen als Überträger von Krankheitserregern in allen Bereichen an erster Stelle. Daher gehört die Händehygiene zu den wichtigsten und wirkungsvollsten Maßnahmen, um Infektionen vorzubeugen!

Schutz und Pflege der Haut ist eine berufliche Pflicht, denn bereits kleinste Risse sind potenzielle Erregerreservoire und geschädigte Haut lässt sich nicht desinfizieren!

Zur Ausstattung von Handwaschplätzen gehören hautschonende Waschmittel, evtl. Handdesinfektionsmittel, geeignete Hautschutz- und pflegemittel sowie Einmalhandtücher!

Quelle Dr. Schumacher GmbH

Thema Schmierseife

seifeSchmierseife wird durch die Verseifung von Fettsäuren mit Kalilauge hergestellt. Dies führt dazu, daß in Schmierseife eine beträchtliche Menge an freier Kalilauge vorliegt und so der pH-Wert bei > 13 liegt. Beim Einsatz von Schmierseife zur Reinigung beträgt der pH-Wert in 1%iger Konzentration noch 11. Wird jetzt nicht nachgewischt, konzentriert sich durch Verdunstung des Wassers die Kalilauge auf dem Fußboden. Dadurch werden viele Oberflächen einer sehr starken Belastung mit Kalilauge ausgesetzt. Dies kann zu Schäden bei Linoleumbelägen, polierten Kalksteinen, PVC-Belägen, Gummiböden, lackierten Flächen und eloxierten / verzinkten Teilen führen.

Schmierseife ist schlecht wasserlöslich und muß mit entsprechendem mechanischem Aufwand erst in Lösung gebracht (aufgeschlagen) werden. Dies bedeutet einen erhöhten Zeitaufwand und führt in der Regel zu Fehldosierungen, da dieser Vorgang zu früh abgebrochen wird.

Die Reinigungsleistung von Schmierseife ist im Vergleich zu anderen Tensiden deutlich schlechter.

Außerdem sind Seifenlösungen sehr kalkempfindlich und bilden mit kalkhaltigem Wasser (Wasserhärte) Kalkseife, die selbst nicht mehr reinigt.

Ein weiterer Nachteil von Schmierseife ist in dem Kläranlagenverhalten zu sehen. Seife wird im Abwasser durch die o.g. Ausfällung von Kalkseife sehr rasch eliminiert. Da aber wesentlich höhere Konzentrationen von Seife gebraucht werden, um den gleichen Reinigungseffekt wie mit anderen Tensiden zu erzielen, wird die Sauerstoffzehrung in Kläranlagen enorm gesteigert (sehr hoher CSB-Wert).

Eine weitere Produktgruppe stellen die sog. flüssigen Schmierseifen dar, die die Nachteile bezüglich der Auflösung nicht aufweisen. Damit sich hier flüssige, stabile Produkte ergeben, müssen aber Komplexbildner (z.B. EDTA, NTA) zugesetzt werden, die wegen ihrer schlechten biologischen Abbaubarkeit als Inhaltsstoff in Reinigungsmitteln nicht erwünscht sind.

Eine Alternative stellen sogenannte konfektionierte Seifenreiniger dar. Diese bestehen aus einer Mischung von Kaliseife mit Tensiden. Die konfektionierten Seifenreiniger weisen meist einen deutlich niedrigeren pH-Wert auf und besitzen deshalb eine deutlich bessere Materialverträglichkeit. Zusätzlich ist die Reinigungsleistung besser, so daß Überdosierungen nicht erforderlich sind. Auch die Wasserhärteempfindlichkeit ist deutlich herabgesetzt. Der Vorteil von Seifenprodukten ist der auf dem Boden verbleibende Rückstand von Kaliseifen, die als Pflegefilm auf dem Boden wirken und sich schon mit langsam laufenden Einscheibenmaschinen auspolieren lassen.

Quelle: Clean-o-thek der Firma Henkel-Ecolab